DUO FIDELICI: Judith Oppel - Violine; Matthias Bönner - Orgel
Heitere Melancholie - ist nur auf den ersten Blick ein Widerspruch in sich. Gerade die Heiterkeit in Moll und das beseelte und besinnliche Dur machen Musik zu einem komplexen und besonderen Hörerlebnis. In dieser facettenreichen Tonart möchten Judith Oppel (Violine) und Matthias Bönner (Orgel) musizieren und das grundsätzlich positive Wirken von von geistlicher Tonkunst auf uns Menschen vermitteln. Dem wohl bekanntesten Kirchenmusiker Johann Sebastian Bach nach solle Musik “nur zu Gottes Ehre und Recreation des Gemüths seyn. Wo dieses nicht in Acht genommen wird, da ist‘s keine eigentliche Musik” Demzufolge ist das duo fidelici stets darum bemüht, originale Kompositionen für Violine und Orgel sowie auch eigene Bearbeitungen so zu finden, einzurichten und zusammenzustellen, dass die Zuhörer aus dem Wechselbad in “beschwingter Besinnlichkeit” gut erholt und fröhlich gestärkt wieder heraussteigen - von der Tiefe inneren Klangs und Harmonie zu neuer Kraft und ausgelassener Heiterkeit. Das Streichinstrument Violine (als Nachfolger der Fidel) mit ihrer emotionalen Virtuosität ergänzt sich dabei auf ideale Weise mit dem bläserisch-orchestralen Stimmenreichtum, den nur eine Kirchenorgel aufzubieten hat.
So hören sie Musik, die von diesen Gegensätzen geprägt ist, denn diese positive Melancholie findet sich sowohl in einer barocken Sonate Corellis, sondern auch in romantisch-lautmalerischer Musik von Otto Olsson. Die Tonart “dorisch”, die nicht nur Bac!s Toccata prägt, ist in der Hinsicht eine Schlüsseltonart, vermischt sie doch d-Moll und G-Dur sogar miteinander. So findet sich diese Klangbesonderheit ebenso in jüdischer Musik wie auch im südamerikanischen Tango und vermischen weinende Klage mit temperamentvoller Freude. Alles endet jedoch in der Wohligkeit eines positiven Schlussakkordes, straht Geborgenheit und positive Ruhe aus - “und macht uns fröhlich”…